IWS an der Seite von Nir Am in Zeiten der Herausforderung
Der Kibbuz Nir Am liegt nur einen Kilometer von der Grenze zum Gazastreifen entfernt und wurde 1943 gegründet – noch vor der Staatsgründung Israels. Heute leben dort über 800 Menschen in einer starken, lebendigen Gemeinschaft. Nir Am steht für Solidarität, Innovation und Zusammenhalt über alle Generationen hinweg.
Am 7. Oktober 2023 wurde der Kibbuz von Terroristen angegriffen. Die Bewohner verbrachten Stunden in Schutzräumen unter Lebensgefahr. Einen Tag später wurde der gesamte Kibbuz evakuiert – fast ein Jahr lang lebte die Gemeinschaft in einem Hotel in Tel Aviv. Im August 2024 kehrten rund 90 % der Bewohner zurück.
Trotz der Traumata ist Nir Am heute entschlossener denn je: Die Gemeinschaft investiert in Resilienz, Bildung, Kultur und Heilung – und wächst daran.
Ein Zeichen gelebter Solidarität:
Nach dem 7. Oktober hat die IWS auf Anfrage der israelischen Botschaft in Bern den Kibbuz Nir Am adoptiert. Seitdem begleitet die IWS den Kibbuz im Gebet und mit finanzieller Unterstützung in der Traumabewältigung und der Stärkung des Gemeinschaftslebens. Diese Verbindung ist Ausdruck von Freundschaft und Verantwortung in schwieriger Zeit.
Wir danken Ihnen für Ihre Gebete und Spenden, die diese Unterstützung möglich macht!

📽️ Video - Rückblick Tu B`Av
Tu B’Av – mehr als nur ein Fest
Tu B’Av ist die jüdische Version des Valentinstags – ein Fest, das früher jedes Jahr im Kibbuz Nir Am gefeiert wurde, meistens am Pool, mit Musik, Tanz und purer Lebensfreude. Die Veranstaltung ist ausschliesslich für Erwachsene (18+).
Leider konnte die Gemeinschaft aufgrund des Krieges in den letzten zwei Jahren nicht feiern. Doch dieses Jahr, Anfangs August, haben sie beschlossen, die Tradition wieder aufleben zu lassen – zum allerersten Mal seit Kriegsbeginn.
Dank der grosszügigen Unterstützung der IWS war es möglich: Über 150 Mitglieder von Nir Am kamen zusammen, um zu tanzen, zu lachen und das Leben zu feiern – ein aussergewöhnlicher Moment unter diesen Umständen.
Für viele war es das erste Mal seit langer Zeit, dass sie sich wieder frei genug fühlten, zu tanzen und zu lächeln. Das Feedback war überwältigend – die Menschen waren unendlich dankbar für diesen einen Abend voller Leichtigkeit und Freude, trotz all der Herausforderungen, die der Kibbuz und Israel weiterhin bewältigen müssen.
«Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie viele Lächeln und wie viel Kraft unserer Gemeinschaft durch dieses Fest geschenkt wurde. Es war nicht nur eine Feier – es war ein Akt der Resilienz und der Heilung. Von Herzen DANKE, liebe Freunde der IWS, für dieses Geschenk 💜» Chen Cohen, Kibbuz Nir Am
Gemeinsam heilen in der Männergruppe
Vor den Sommerferien 2025 traf sich zum ersten Mal eine Gruppe von Männern aus dem Kibbuz, um gemeinsam Zeit zu verbringen. Bislang gehörten sie zu denjenigen im Kibbuz, die kaum Unterstützung erhielten. Dabei wurde schnell deutlich, wie schwer es den Männern fiel, über ihre Emotionen seit dem 7. Oktober 2023 zu sprechen – geschweige denn, diese zu verarbeiten. Beim ersten Treffen herrschte grosse Unsicherheit. Einige Männer hatten sogar Angst, dass diese Art von Zusammenkunft nichts für sie sein könnte. Doch schon nach kurzer Zeit freuten sie sich Woche für Woche auf die Treffen. Sie begannen, sich zu öffnen, entwickelten eine tiefe Verbindung zueinander und fanden endlich einen Weg, das Trauma zu verarbeiten, das sie bislang allein mit sich herumgetragen hatten.
Die IWS hat sich entschlossen, diese Resilienz-Gruppen finanziell zu unterstützen. Es freut uns sehr zu hören, dass diese Hilfe bereits spürbare Veränderungen bewirkt. Inzwischen haben auch umliegende Kibbuzim von dieser Initiative erfahren – und möchten ähnliche Gruppen ins Leben rufen. Was in NIR AM erfolgreich begann, zeigt bereits Wirkung in der gesamten Region.
Besuch IWS-Leitung im Kibbuz Nir Am im Mai 2025
von Werner Dallapiazza, IWS-Leitungsteam
Ich hatte die Gelegenheit im Mai 2025 ein paar Stunden im Kibbuz Nir Am zu verbringen. Chen Cohen, unsere neue Kontaktperson, empfing mich und führte mich durch den Kibbuz wobei ich mit mehreren Leuten (jung und alt) austauschen konnte.
Chen erzählte mir auch vom ersten Resilienz Kurs für Frauen, den wir als IWS mitfinanzierten. Im Verlauf des Kurses kamen die Frauen unisono mit einem Thema… «Unsere Männer reden nicht mehr ….». Sie erzählte mir auch ihre persönliche Geschichte vom 7. Oktober 2023, das mit dem erwähnten «Schweigen» zusammenhängt. Chen erzählte mir freudestrahlend, dass sich nun die erste Männergruppe formiert und demnächst denselben Resilienz Kurs startet, den wir natürlich auch mit finanzieren.
Danke von Herzen allen Spendern, die den Kibbuz Nir Am finanziell unterstützen!
KIBBUZ NIR AM dankt der IWS
Am 6. April 2025 organisierten die Israel Werke Schweiz einen Solidaritäts- und Gebetstag in Bern. Die Gemeinschaft des Kibbuz Nir Am bedankte sich für die Unterstützung der IWS in den vergangenen herausfordernden Monaten. Am 7. Oktober 2023 waren die Bewohner des Kibbuz 20 Stunden in ihren Schutzräumen und fürchteten um ihr Leben. Einen Tag später wurden sie evakuiert und waren fast ein Jahr in Hotels untergebracht. Wie es ihnen seit der Rückkehr im August 2024 geht, erzählen sie im Dankesschreiben, dass am Anlass vorgelesen wurde.
Das Dankesschreiben zum Nachlesen
Besuch IWS-Leitung im Kibbuz Nir Am im April 2025
Daniel und Gabriela Hess, IWS-Leitungsteam
Im April 2025 besuchten wir den Kibbuz Nir Am und trafen dort Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinschaft. Wir wurden herzlich von der Ansprechpartnerin Chen Cohen empfangen und durch den Kibbuz geführt bzw. gefahren. Es war bewegend zu sehen, dass wieder Leben in den Kibbuz zurückgekehrt ist.
Trotz gelegentlich in der Ferne hörbarer Detonationen bestand kein akuter Grund zur Beunruhigung. Chen berichtete, wie froh sie seien, wieder in ihren eigenen vier Wänden leben zu können. Der Kibbuz war mehrere Monate lang von der Armee besetzt gewesen, weshalb nach der Rückkehr umfangreiche Reinigungs- und Renovierungsarbeiten nötig waren.
Noch immer gibt es Familien, die aus Angst und Unsicherheit nicht zurückkehren möchten – was angesichts der weiterhin bestehenden Gefahr nachvollziehbar ist. Immer wieder kommt es zu Raketenalarm, der die Bewohner zwingt, Schutzräume aufzusuchen.
Der persönliche und direkte Kontakt bleibt von unschätzbarem Wert. Wir freuen uns sehr, dass die Gemeinschaft neuen Mut fasst und die Spenden der IWS einen Beitrag zur positiven Entwicklung leisten.
Purim-Feier für die Kinder von Nir Am
Diese besondere Feier, die im März 2025 dank der grosszügigen Unterstützung der IWS möglich wurde, war ganz den Kindern gewidmet. Die Kinder von Nir Am verbrachten einen fröhlichen Tag mit Hüpfburgen, Rutschen, Seifenblasen und Spielen. Sie lachten, tobten und kehrten glücklich nach Hause zurück – und vor allem durften sie einfach wieder Kinder sein.
Purim ist ein fröhliches jüdisches Fest, das an die Rettung des jüdischen Volkes im antiken Persien erinnert, wie sie in der biblischen Esther-Geschichte erzählt wird. Es ist ein Tag voller Freude, Verkleidungen, Geschenke und Feiern – besonders für Kinder.
Gerade in dieser schwierigen Zeit, in der der Alltag von Alarmsirenen, Explosionen und ständiger Anspannung geprägt ist, war diese Auszeit besonders wertvoll. Diese Unterstützung hat den Kindern einen Moment der Freude und des Friedens geschenkt. Die Gemeinschaft von Nir Am dankt von Herzen!
Ein Abend der Gemeinschaft mit lachen, spielen und Traumabewältigungen
Anfangs Dezember 2024 organisierte der Kibbuz Nir Am einen Frauenabend, der auf grosse Resonanz stiess: Über 90 Frauen aus dem Kibbuz nahmen daran teil, was die Bedeutung dieses Anlasses unterstrich. Der Abend war spannend und inspirierend. Eine Frau, die selbst tiefes Leid und Schmerz erlebt hat, erzählte ihre Geschichte. Mit ihrer Entscheidung für das Leben und die Freude machte sie den Anwesenden Mut und schenkte ihnen Kraft. Viele verliessen den Vortrag voller neuer Energie. Der Abend war geprägt von einem Wechselspiel der Gefühle: Traurigkeit, Stolz, Lachen und Glück waren gleichermassen präsent. Frauen in der israelischen Gesellschaft tragen oft eine grosse Verantwortung. Während die Männer häufig im Militärdienst sind, stemmen sie allein den Alltag, kümmern sich um die Kinder, ihren Beruf und das Familienleben.
Dank der finanziellen Unterstützung der IWS konnte dieser Abend realisiert werden. Er bot den Frauen nicht nur eine kleine Auszeit, sondern trug auch zur Stärkung der Gemeinschaft bei.
Besuch IWS-Leiter im Kibbuz Nir Am im November 2024
Anlässlich der IWS-Solidaritätsreise war der Besuch im Kibbuz Nir Am ein besonders emotionaler und zugleich freudig-dankbarer Moment. Vertreter der Gemeinschaft empfingen die Gruppe aus der Schweiz sehr herzlich und organisierten eine Führung durch den Kibbuz, der inzwischen wieder bewohnt ist und neues Leben zeigt. Besonders eindrücklich war der Blick auf Gaza-City und die Schilderungen eines Sicherheitsverantwortlichen. Dabei wurde deutlich, mit welchen Herausforderungen die Bewohner täglich konfrontiert sind.
Die Offenheit und Stärke der Menschen vor Ort berührten tief – und die Möglichkeit, sie durch die IWS zu unterstützen, ist ein grosses Geschenk. Vielen Dank an alle Spender aus der Schweiz!
Statements der Teilnehmer
«Wie schön, dass IWS dank der Spenden zur Heilung von Seelen und Beziehungen beitragen kann. Die Hilfe erreicht direkt die Menschen – und das berührt zutiefst. Denn sie stehen im Mittelpunkt!» Werner und Regula Woiwode
«Die Begegnungen und der persönliche Kontakt mit den Bewohnern waren sehr wertvoll. Wir durften ermutigen, trösten, lachen und auch weinen. Wir sind dankbar, dass die Bewohner mit Hilfe von Spenden der IWS unterstützt werden.» Daniel und Gabriela Hess
«Die IWS erfüllt eine ihrer Bestimmungen und Ziele mit der Hilfe an Nir Am: Gottes Volk zu unterstützen und ermutigen. Es ist ein Privileg und Freude, dass wir das tun können.» Christina Bumbacher Berli
«Eine erste starke Wahrnehmung: der unbeugsame LEBENS-Geist einiger Mitglieder des Kibbutz Nir Am. Daraus entstanden Heldengeschichten! Als IWS Teil beim Wiederaufbau zu sein – unbedingt.» Sue Haueter
Bewohner kehren nach 10 Monaten Exil in den Kibbuz Nir Am zurück
Ein Kreis aus gelben Fahnen, die für die Geiseln stehen, die noch immer in Gaza gefangen sind, begrüßt Sie, wenn Sie den Kibbuz Nir Am betreten – eine schmerzliche Erinnerung an den Schwarzen Schabbat vom 7. Oktober. Von Zeit zu Zeit erfüllt das dumpfe Dröhnen der Kämpfe im benachbarten Gazastreifen die Luft. Die Klangkulisse des Krieges ist weiterhin zu hören. Nir Am liegt im nordwestlichen Negev, in der Nähe von Sderot. Der nächstgelegene Punkt des Kibbuz ist weniger als anderthalb Kilometer von der Grenze zum Gazastreifen entfernt...Viele der Bewohner sind nach Nir Am zurückgekehrt, nachdem sie vor zehn Monaten in das Herod Hotel in Tel Aviv evakuiert worden waren. Es ist eine emotionale Zeit, da der Krieg noch immer tobt und viele noch immer unter dem Trauma dieses Tages und der Sorge um ihre Sicherheit leiden. Die Rückkehr in ihre Häuser ist überwältigend und bittersüß.
Shavuot im Zeichen der Hoffnung und Gemeinschaft
Mit finanzieller Unterstützung der IWS konnte die Kibbuz-Gemeinschaft Nir Am im Juni 2024 das jüdische Fest Shavuot feiern – ein Fest der Ernte, des Neuanfangs und der Dankbarkeit.
Shavuot erinnert an die Übergabe der Tora am Sinai und ist zugleich ein traditionelles Erntefest. Gerade für landwirtschaftliche Gemeinschaften wie Nir Am, die stark von den Ereignissen am 7. Oktober 2023 betroffen sind, hat das Fest eine besondere Bedeutung.
Die Bewohner leben derzeit noch ausserhalb des Kibbuz – umso wichtiger war das gemeinsame Feiern für den Zusammenhalt der Gemeinschaft. Das Fest bot einen Moment der Verbundenheit, des Trostes und der Hoffnung.
Das Video zeigt die Feierlichkeiten, die wiederhergestellten und neuen landwirtschaftlichen Maschinen – und eine Gemeinschaft, die den Blick nach vorn richtet.
Besuch IWS-Leitung im Kibbuz Nir Am im Mai 2024
von Christina Bumbacher Berli, ehemalige Leiterin IWS
Im Kibbuz Nir Am – jenem Kibbuz, der das IWS-System übernommen hat – hatten wir die Gelegenheit, uns eine Weile mit der Polizeioffizierin Galit zu unterhalten. Sie überlebte den 7. Oktober nur deshalb, weil sie an diesem Tag nicht zur Polizeistation in Sderot fuhr: Zum einen war sie bereits im siebten Monat schwanger, zum anderen lag sie krank mit Fieber im Bett.
Galit berichtete, dass sich an jenem Tag etwa 40 palästinensische Arbeiter auf den Feldern rund um Nir Am aufhielten. Einige von ihnen warnten die Sicherheitskräfte des Kibbuz, weil sie bemerkten, dass sich Hamaskämpfer näherten. Die Hamas tötete daraufhin 20 dieser Arbeiter, die übrigen 20 konnten sich ins Kibbuz retten. (Einige Tage später wurden sie zurück in den Gazastreifen geschickt – was mit ihnen geschehen ist, weiß niemand.)
Das Kibbuz verteidigte sich, bis das Militär eintraf und Unterstützung leistete. Heute ist es weitgehend verlassen: Die Gärten sind ungepflegt, die Häuser leer. Von einem kleinen Hügel aus konnten wir direkt nach Gaza blicken – nur wenige Kilometer entfernt. Noch sind keine zivilen Bewohner zurückgekehrt; derzeit ist ausschließlich das Militär vor Ort stationiert.
Und dennoch bleibt die Hoffnung, dass eines Tages wieder Kinder in den Gärten spielen und das Kibbuz zu neuem Leben erwacht.
Purim inmitten des Schmerzes
Während einige Gemeinden in der Region Sha'ar HaNegev versuchten, mit Purim-Veranstaltungen für Kinder ein Gefühl der Normalität aufrechtzuerhalten, herrschte wenige Monate nach dem 7. Oktober 2023 ein spürbarer Mangel an Freude und Anmut. Viele Kinder brachten mit ihren Kostümen ihre Sehnsucht nach einer schnellen Lösung zum Ausdruck. Insbesondere als Zeichen für die Rückkehr der 7 Bewohner der Gemeinden der Region Sha'ar HaNegev und allen Geiseln, die im Gazastreifen gefangen gehalten werden. Das Foto zeigt die Kostüme der Mädchen der 7. Klasse aus Nir Am, die seit über 5 Monaten nach Tel Aviv evakuiert sind.
IWS unterstützte die Kinder mit einem Geschenk zu Purim und schliessen sich dem leidenschaftlichen Appell der Mädchen an und fordern die sofortige und sichere Rückkehr aller Geiseln!
Das Massaker vom 7. Oktober 2023
Am frühen Morgen verübte die Hamas sowie auch Zivilisten aus Gaza eine Welle von Angriffen auf israelische Zivilgemeinden und Militärposten. Die Attacke begann, als die Hamas über 5'000 Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abfeuerte; während des Raketenfeuers wurde die Grenze durchbrochen.
Bei diesem massiven Überraschungsangriff verübten die Hamas-Terroristen unfassbare und grässlichste Gräueltaten. Mehr als 1'200 Menschen wurden bei den Angriffen getötet, mehr als 4'800 wurden verwundet und über 240 als Geiseln genommen, darunter zahlreiche Säuglinge, Kinder und Jugendliche! Folgender Link zeigt die Orte des Massakers
Zur Postkarte
Der nordwestliche Negev im Süden Israels ist als «Roter Süden» ( דרום אדום =Dorom Adom) bekannt, wenn die roten Mohnblüten die Landschaft wie ein Teppich bedecken. Am 7. Oktober 2023 wurde diese Region in Blut getränkt.
Postkarte zum herunterladen
Die Postkarte wurde von Grafik mit Herz entworfen.